Abstract

Verf. thematisieren das zunehmende Gewaltpotential an Ausbildungsstaetten in Frankreich. Sie analysieren die Rolle, welche koerperliche Aktivitaet einnehmen koennte, um angestaute Aggressionen und Gewaltbereitschaft auf ungefaehrlichem Wege zu entladen. Dabei unterscheiden sie drei verschiedene Gewaltformen: 1. die von aussen in die Schule hereingetragen werden, 2. Gewalt in der Schule, 3. Gewalt gegen die Schule. Verf. unterstreichen die Funktion des Sportlehrers, der durch die Auswahl der Sportarten in entscheidendem Masze durch seine eigene Sprache und die von ihm uebermittelte Information aggressives Verhalten der Schueler beeinflussen kann. Verf. stellen hypothetisch vor, dass im Sportunterricht Gewaltbbereitschaft kanalisiert werden muss, um sie dann in sportliche Aktivitaet umzumuenzen. Als eine Ursache fuer gewalttaetiges Verhalten sehen Verf. mangelndes soziales Verhalten. Hier soll der Sport helfen und eine Art Resozialisierung im Klassenverband als Mikrogesellschaft bewirken. Verf. raten Sportlehrern davon ab, auf die strikte Anwendung von Regeln zu pochen. Vielmehr setzen sie den Schwerpunkt auf die inhaltliche Vermittlung, ueber die hinaus ein Komplex von Richtlinien und sozialen Verhaltensweisen den Schuelern mitgegeben werden soll. Verf. sehen eine Chance zur Abhilfe der Gewalttaetigkeit in der Schule vor allem bei den paedagogischen Faehigkeiten der Lehrkraefte. Allerdings steht dem Sportlehrer nach ihrer Meinung am ehesten offen, ein kulturell, soziales Verstaendnis zu foerdern. Kolb