Entwicklungstendenzen der Bewegungs- und Trainingswissenschaft

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Krug, Jürgen
Erschienen in:Leipziger sportwissenschaftliche Beiträge
Veröffentlicht:39 (1998), 1/2, S. 77-94, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0941-5270
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199903307870
Quelle:BISp

Abstract

In der Bundesrepublik Deutschland existieren gegenwaertig etwa 40 Lehrstuehle, die mit einer uneinheitlichen Bezeichnung das relativ inhomogene Lehrgebiet der Trainings- und Bewegungswissenschaft umfassen. Seit 1992 erfolgte eine Ausdifferenzierung in die wissenschaftliche Bereiche der Sportbiomechanik, der Sportmotorik und der Trainingswissenschaft. Das Ergebnis der Wissenschaftsentwicklung dieser Disziplinen kann nach Ansicht von Verf. insbesondere den sportwissenschaftlichen Einrichtungen der ehemaligen DDR (Leipzig) zugute geschrieben werden. Die wesentlichen Grundlagen fuer das gegenwaertige Lehr-und Forschungsgebiet in der Bundesrepublik Deutschland finden sich in der 1960 erschienenen Bewegungslehre von MEINEL, in der von HARRE erarbeiteten Trainingslehre sowie in der von HOCHMUTH herausgegebenen Biomechanik. Auf der Basis der Forschungsarbeiten dieser Sportwissenschaftler geht Verf. aus aktueller Sicht der Frage nach, welchen Anforderungen sich die Bewegungs- und Trainingslehre kuenftig stellen sollte. Neben den genannten Disziplinen stellt Verf. weitere Kontakt- und Mutterdisziplinen (z.B. die Sportmedizin, Sportpaedagogik, Soziologie) im Kanon der Trainings- und Bewegungswissenschaft vor. Darueber hinaus befasst sich die Trainings- und Bewegungswissenschaft mit folgenden Taetigkeitsfeldern: Freizeit-, Praeventions- und Fitnessport, Wettkampf- und Leistungssport, Rehabilitationssports, Schulsport sowie mit dem Alterssport. Als Hauptkategorien werden hier "Bewegung und Motorik", "Training und Wettkampf", "Leistung und Entwicklung", die "Gesundheit" und das "Wohlbefinden" herausgestellt. Mit Hilfe einer trainingswissenschaftlichen Systematisierung wird der Versuch unternommen, diese Taetigkeitsfelder und Hauptkategorien nach verschiedenen Wissenstypen und forschungsmethodischen Zugriffen zu differenzieren. Neben der deutlichen Tendenz zu einer weiteren Ausdifferenzierung der Wissenschaftsdisziplinen, gilt ein besonderes Augenmerk der Begruendung fuer die Integrationsbestrebungen der Trainings- und Bewegungswissenschaft in andere Wissenschaftszweige. Am Beispiel der Belastungs- und Trainingsprinzipien sowie dem Techniktraining verdeutlicht Verf. abschliessend die Vielzahl komplexer Aspekte, die sich fuer die interdisziplinaeren Forschungsprobleme gegenwaertig darstellen. Lemmer