Die Bedeutung zentraler Neurotransmitter fuer die psychophysische Leistungsfaehigkeit

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hollmann, W.; Strüder, Heiko Klaus
Herausgeber:Jeschke, Dieter; Lorenz, Rudolf
Erschienen in:Sportartspezifische Leistungsdiagnostik - energetische Aspekte : Bericht über das Symposium am 13. und 14. Juni 1997 in München
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 1998, 1998. S. 81-90, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:389001318X
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199902306831
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die Entdeckung von "Lustsynapsen" im Sinne eines "Belohnungssystems" im menschlichen Gehirn liess die Aufmerksamkeit im vergangenen Jahrzehnt vermehrt auf Synapsen und dort benutzte Neurotransmitter richten. Stimmung und Gefuehle werden entscheidend im limbischen System gepraegt. Von besonderem Interesse sind dabei Serotonin, Dopamin, Noradrenalin und endogene opioide Peptide. Bei unterschiedlich dosierter Ergometerarbeit zeigte sich unter den Bedingungen von Maximalbelastungen und Serotoninblockade eine signifikante Verminderung des ACTH- und Prolaktin-Anstiegs bei Arbeit. Ein aehnliches Bild ergab sich bei Verstaerkung des Dopamin-Effektes. Beide Substanzen sind also an der Regulation von Hormonen waehrend koerperlicher Arbeit beteiligt. Zusammenhaenge zwischen belastungsbedingten Endorphinanstiegen und Psyche sowie Schmerzempfindlichkeit und Schmerztoleranz konnten unter Blockade der Opiatwirkung durch Naloxon beobachtet werden. Vermehrte Serotoninbildung im Gehirn ist moeglich durch einen Anstieg von freiem Tryptophan im Blut bei laengerdauernder, aerober Arbeit, ferner durch ein belastungsbedingtes Absinken von verzweigtkettigen Aminosaeuren (BCAA) und nach Arbeitsende durch Anstieg des Insulinspiegels mit nachfolgender Verminderung von BCAA im Blut. Der mit 18-Fluordeoxiglukose markierte Gehirnstoffwechsel liess bei Arbeit mit 60-70% der maximalen O2-Aufnahme in verschiedenen Hirnarealen eine deutliche Verminderung des Glukoseumsatzes erkennen. Nur im Occipitalhirn stieg der Glukoseverbrauch bei koerperlicher Arbeit noch an. Kompensatorisch werden moeglicherweise vermehrt Ketonkoerper neuronal verbrannt. Die bei Serotoninrueckaufnahme-Hemmung beobachtete Verminderung der aeroben Ausdauerleistungsfaehigkeit und die Steigerung durch Dopaminagonisten laesst eine zentrale Bedeutung des Gehirns bei erschoepfenden muskulaeren Arbeiten vermuten. Verf.-Referat