Molekulargenetik - eine zukuenftige Aufgabe der Sportmedizin

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Molecular genetics - a task to come in sports medicine
Autor:Wolfarth, Bernd; Keul, Joseph
Erschienen in:Sports orthopaedics and traumatology
Veröffentlicht:14 (1998), 4, S. 168-171, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0949-328X, 0177-0438, 1876-4339
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199901306352
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Molekulargenetik und Molekularbiologie gewinnen in allen Teilbereichen der Medizin zunehmend an Bedeutung. In diesem Beitrag soll der aktuelle Stand der molekulargenetischen Forschung im Bereich der Sportmedizin, unter besonderer Beruecksichtigung des Teilbereichs Ausdauerleistungsfaehigkeit, zusammengefasst werden. Anhand von ersten Ergebnissen werden moegliche praktische Anwendungen aufgezeigt sowie zukuenftige Forschungsschwerpunkte besprochen. In Zwillingsstudien konnte gezeigt werden, dass sowohl die Ausdauerleistungsfaehigkeit als auch die maximale Sauerstoffaufnahme in hohem Masse genetisch determiniert sind. Die an grossen Kollektiven ein- und zweieiiger Zwillinge durchgefuehrten Untersuchungen ergeben, dass die interindividuelle Varianz der maximalen Sauerstoffaufnahme zu 40% ueber genetische Komponenten erklaert werden kann. Unter heutigen Gesichtspunkten und mit den jetzt vorhandenen technischen Voraussetzungen besteht die Moeglichkeit, mit DNA-Markern einzelne Gene zu untersuchen und deren Bedeutung fuer die Auspraegung einer bestimmten menschlichen Eigenschaft zu ueberpruefen. In zahlreichen unterschiedlichen Studienansaetzen werden derzeit sowohl Kandidatengensuche als auch komplette Genomanalysen betrieben. Fuer den Bereich der Ausdauerleistungsfaehigkeit liegen die ersten Ergebnisse vor. Zusammenhaenge zwischen verschiedenen Phaenotypen der Ausdauerleistungsfaehigkeit und bestimmten genetischen Varianten der kodierenden Gene konnten fuer das Angiotensin-Konvertierungs-Enzym (ACE), die muskulaere Kreatinkinase sowie den Erythropoietin-Rezeptor nachgewiesen werden. Die Forschungsschwerpunkte fuer die naechsten Jahre werden im Bereich vergleichender Genomanalysen auf der Basis informativer Gensequenzen in bekannten und unbekannten Genregionen liegen. Zusaetzlich werden neue Methoden Beachtung finden, bei denen es moeglich ist, in kurzer Zeit unterschiedliche Expressionen einer Vielzahl von Genen gleichzeitig vergleichend zu untersuchen. Die praktische Anwendung dieser Ergebnisse ist sowohl im Bereich der Vorhersage von Leistungspotentialen einzelner Individuen als auch in der moeglichen individuellen Planung von Trainingsprogrammen im Sport sowie in der praeventiven und rehabilitativen Trainingstherapie zu sehen. Verf.-Referat