Abstract

In der sportwissenschaftlichen und sportmedizinischen Forschung haben sich bisher nur wenige Untersuchungen mit Patienten mit Myasthenie gravis (neuromuskulaere Erkrankung) beschaeftigt, bei denen positive Effekte durch sporttherapeutische Interventionen (Bewegungstherapie) nachgewiesen werden konnten. Daher geht Verf. in seinen Ausfuehrungen zunaechst auf die wichtigsten biopathologischen und medizinischen Erkenntnisse (Diagnostik, klinisches Erscheinungsbild, Therapie) dieser Krankheit naeher ein, um anschliessend die Beziehungen zwischen der sporttherapeutischen Vorgehensweise und den aus der Erkrankung und ihrer Behandlung herruehrenden Bestimmungsfaktoren aufzuzeigen. Aus Sicht des Rehabilitationssports ergeben sich fuer die Myasthese-Patienten folgende sporttherapeutischen Zielstellungen, in denen sich auch Ganzheitlichkeit der Bemuehungen widerspiegeln sollen: 1. Koerperwahrnehmung; 2. Muskelkraeftigung; 3. Verbesserung der Bewegungskoordination; 4. Verbesserung der aeroben Ausdauer; 5. Verbesserung des psychischen Wohlbefindens und der Entspannungsfaehigkeit. Neben den unmittelbaren Wirkungen der Sporttherapie auf die Kraftfaehigkeiten der Extemitaetenmuskulatur sind jedoch nach Auffassung von Verf. auch Effekte auf das Herz-Kreislauf-System, die Psyche, die Atemmuskulatur sowie auf die Koerper- und Belastungswahrnehmung denkbar. Dabei ist erkrankungsbedingt die Leistungsfaehigkeit der Atemmuskulatur besonders zu beruecksichtigen. Diese komplexen Wirkungen wurden hier anhand der vorliegenden Untersuchung naeher analysiert. Im Einzelnen wurden die Trainingswirkungen mit Hilfe der Untersuchungsmittel Fahrradergospirometrie, Spirometrie, Maximalkraftmessung, Messung der Muskelaktivitaeten durchgefuehrt. Lemmer