Verletzungsarten und -haeufigkeiten ausgewaehlter Ausdauer-, Mehrkampf-, Kraft- und Zweikampfsportarten

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Types and frequencies of injuries in selected endurance, multiple-discipline, power and single combat sports
Autor:Engelhardt, M.; Wentz, S.; Freiwald, Jürgen; Marka, A.; Mortier, S.; Doering, C.
Erschienen in:Sports orthopaedics and traumatology
Veröffentlicht:14 (1998), 2, S. 53-57, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0949-328X, 0177-0438, 1876-4339
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199807302930
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In den Sportarten Schwimmen, Triathlon, Zehnkampf, Gewichtheben und Boxen wurden 266 maennliche Leistungs- und Hochleistungssportler zu ihren Verletzungen und Fehlbelastungsfolgen der letzten vier Trainingsjahre befragt. Die Schwimmer wiesen mit 0,12 Verletzungen pro Athlet im Jahr die geringste Verletzungsquote auf, beim Gewichtheben lag die Quote bei 1,53 und beim Ringen bei 2,27. Bei den Zehnkaempfern, Ringern und Boxern waren alle Athleten im Erfassungszeitraum mindestens einmal verletzt. Bei ueber 80% aller Verletzungen benoetigten Zehnkaempfer, Gewichtheber und Ringer aerztliche Behandlung. Der Schweregrad der Verletzungen wird bei Beruecksichtigung der Sportpausen deutlich. Bei 23% der Verletzungen im Zehnkampf, 30% im Gewichtheben sowie ueber 40% beim Boxen und Ringen waren Sportpausen von drei und mehr Wochen erforderlich. Als schwerwiegendste Verletzungen fanden wir bei den Schwimmern eine Mittelhandfraktur, bei den Triathleten eine LWK-Fraktur, bei den Zehnkaempfern eine Unterarmtruemmerfraktur sowie einen Achillessehnenabriss, bei den Gewichthebern eine Handgelenksfraktur, bei den Ringern eine Ellenbogengelenksfraktur sowie bei den Boxern eine Fraktur des Daumens. Aus den erhobenen Daten koennen Massnahmen zur Praevention ergriffen werden. Der hohe Anteil der Ausfaelle durch Fehlbelastungsfolgen bei Schwimmern und Triathleten koennte durch eine dem Bewegungsapparat angepasste Belastungssteigerung, Technikschulung sowie den Ausgleich von statischen Fehlformen und muskulaeren Dysbalancen erheblich gesenkt werden. Regelmaessige Technikschulung, Zulassung eines Handschutzes beim Gewichtheben, Einfuehrung von Leistungsklassen und Benutzung eines adaequaten Kopfschutzes beim Ringen sowie Einfuehren eines Koerperindexes zum Vermeiden des "Abkochens" sowie Veraenderung der Boxhandschuhe unter besserer Einbeziehung des Daumens beim Boxen koennten die Verletzungsquote erheblich senken. Allein ein Verbot verletzungstraechtiger Ausgleichssportarten (Fussball, Basketball, Volleyball) koennte die Verletzungsraten (bei den Zehnkaempfern allein 26% aller Verletzungen) deutlich absenken. Verf.-Referat