Neurophysiologische Befunde bei radiohumeraler Epikondylopathie

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Neurophysiological findings in radiohumeral epicondylopathy
Autor:Albrecht, S.; Cordis, R.; Kleihues, H.
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:12 (1998), 1, S. 8-14, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-2007-993328
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199804301217
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Ein Kompressionssyndrom des N. radialis oder seiner Muskelaeste wird von einer Reihe von Autoren als eine moegliche, in neueren Arbeiten auch als alleinige Ursache von Schmerzzustaenden am radialen Epikondylus diskutiert. Um diese These zu ueberpruefen und gegen das traditionelle Modell einer Teno- bzw. Myopathie abzugrenzen, fuehrten wir neuro- und elektromyographische Untersuchungen der vom radialen Epikondylus entspringenden Extensoren durch und fanden bei 27/51 der betroffenen Patienten signifikante Veraenderungen (p<0,05) hinsichtlich Latenz, Nervenleitgeschwindingkeit und Anteil an polyphasischen Muskelpotentialen. Bevorzugt betroffen waren der M. extensor carpi radialis brevis und der M. extensor digitorum communis. Die Befunde korrespondierten mit den Ergebnissen isokinetischer Drehmomentuntersuchungen, die eine Verminderung der Maximal- und Schnellkraft waehrend der Extensionsbewegung des Handgelenks bzw. der Supinationsbewegung des Unterarms bei den entsprechenden Patienten zeigten. Da beide Beobachtungen im Zusammenhang als Folgen einer neuromuskulaeren Rekrutierungsstoerung interpretiert werden koennen, fuehrten wir zur weiteren Differenzierung histologische Untersuchungen an intraoperativ gewonnenen Praeparaten des muskulaeren und sehnigen Anteils der gemeinsamen Streckaponeurose durch. Hierbei konnten bei weitgehend fehlender Expression von humoralen Antikoerpern und immunkompetenten Zellen Kaliberschwankungen der Muskelfasern sowie andere morphologische Zeichen der neurogenen Denervierung nachgewiesen werden. Im Kontext aller drei Untersuchungsverfahren halten wir die These einer Nervenschaedigung als ausloesende Ursache der radiohumeralen Epikondylopathie fuer eine schluessige Antithese zum klassischen Modell der Tendopathie. Verf.-Referat

Abstract des Autors

A number of authors assumed a compression syndrome of the radial nerve or its branches to be responsible for the heterogenous classified picture of radiohumeral epicondylopathy. Various structural and functional stenoses have been discussed as possible causes. We performed electromyographies on the extensor muscles, subdividing from the radial epicondyle and found significant (p<0,05) changes in 27/51 patients regarding latency, velocity of nerval conduction and rate of polyphasic potentials. Especially affected were the extensor carpi radialis brevis and extensor digitorum muscle. These findings were confirmed by torque measurements and histologic observations from both muscular and tendon biopsies. In summary, we believe the model of a neurogenous origin of radiohumeral epicondylopathy to be an appropriate explanation.