Sportverletzungen im Judo: Risikoprofil und Ansätze fuer die Prävention

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Sport injuries in judo: high risk profile and approaches to prevention
Autor:Ganschow, Rainer
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:49 (1998), 3, S. 76-81, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199802300266
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In einer retrospektiven Studie wurde das Auftreten von Sportverletzungen im Judo mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens erhoben. Von den befragten 800 Judoka verschiedener Alters- und Leistungsklassen wurden 1907 Verletzungen bei 680 Sportlern dokumentiert. Es dominierten Verletzungen der oberen Extremitaet und des Schulterguertels (46,4%), gefolgt von Verletzungen der unteren Extremitaet (38,9%), wobei es sich in der Mehrzahl der Faelle um Kapsel-Band-Verletzungen handelte. Mehr als 2/3 dieser Verletzungen traten beim Uebungskampf (Randori) waehrend des Trainings oder im Wettkampf auf. Die Verletzungsprofile von Breitensportlern waren mit denen von Leistungssportlern vergleichbar. Mit zunehmendem Lebensalter nahm die Verletzungsinzidenz deutlich zu, wobei 74,2% der Verletzungen erwachsene Judoka betrafen. 81,2% der Befragten gaben an, die Verletzungen bis zur Wiederaufnahme des Trainings nicht voellig auskuriert zu haben. Zum Zeitpunkt der Befragung fuehrten erwachsene Judoka rezidivierende Kniebeschwerden (43,3%), Rueckenschmerzen (33,3%), muskulaere Beeintraechtigungen (33,6%) oder Schulterprobleme (15%) auf langjaehriges Judotraining zurueck. Nur 11% der Judoka wurden im Rahmen ihrer sportlichen Aktivitaet schon einmal judospezifisch sportmedizinisch beraten. Die medizinische Betreuung auf Wettkampfveranstaltungen wurde von 522 erfahrenen Judoka insbesondere fuer den Kinder- und Jugendbereich als unzureichend beurteilt. Neben sporttraumatologischen Aspekten werden in dieser Arbeit auch praeventive Gesichtspunkte insbesondere in Bezug auf sportmedizinische Wettkampfbetreuung sowie Trainer- und Uebungsleiterausbildung diskutiert. Verf.-Referat