Abstract

Die Olympischen Spiele von Berlin 1936 loesten innerhalb der nordamerikanischen Sportfunktionaere bedeutende Auseinandersetzungen aus: insbesondere die Debatte um die Entsendung von us-amerikanischen Sportlerinnen und Sportlern in die Hauptstadt des Nationalsozialismus teilte die 'Amateur Athletic Union' (AAU) einerseits und die Vertreter des 'American Olympic Committee' (AOC) andererseits. Die Entscheidung um die Teilnahme an den Spielen fielen erst in einer Konvention bei der AAU-Versammlung 1935. Avery Brundage fuehrte die Gruppe der Befuerworter einer Teilnahme an, er war strikt gegen die Vermischung von Politik und Sport, dem decoubertinischen Ideal treu und durch eine enge Freundschaft mit den Organisatoren der Spiele Carl Diem, Theodor Lewald und Karl Ritter von Halt verbunden. Demgegenueber stand Jeremiah Mahony, frueherer Oylmpiateilnehmer und Mitglied des AOC, der ueberzeugt von den negativen Vorzeichen dieser Spiele, eine Verletzung der Prinzipien des AOC und die Schaedigung der gesamten Olympischen Bewegung anmahnte. Insbesondere die Teilnahme von juedischen Sportlern wurde Gegenstand erhitzter Diskussionen. Letztendlich setzte sich Brundage nur aufgrund einer geschickteren Taktik waehrend der Versammlungstage durch, die ihm durch Versprechungen die Stimmen zahlreicher angegliederter Verbaende gesichtert hatte. Somit kann die Verabschiedung der Konvention von 1935 als Beginn Brundages Aufstieg und des AAU-Abstiegs innerhalb der olympischen Hierarchie bezeichnet werden. SaSch