Biomechanik der Baender des instabilen Sprunggelenks

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Biomechanics of ligaments in ankle instability
Autor:Hintermann, B.
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:10 (1996), 3, S. 48-54, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-2007-993398
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199610200753
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Baender koennen durch eine sukzessive Belastung so weit gedehnt werden, bis es zur akuten Ruptur kommt. Im Falle der Sprunggelenksbaender kommt es im Rahmen des natuerlichen Heilverlaufes zu einer sukzessiven Vernarbung. Die Reissfestigkeit sechs Wochen nach der Verletzung liegt bei 60 bis 70% der normalen Bandstaerke. Obwohl die primaere Stabilitaet nach operativer Bandnaht hoeher ist, ist die Staerke des geheilten Bandes nach einem Jahr gleich, unabhaengig davon, ob es primaer genaeht wurde oder nicht. Den einzelnen Sprunggelenksbaendern kommen verschiedene Funktionen in der Stabilisierung des Rueckfusses zu. Dabei wirken sie nicht nur einem pathologischen Auseinanderweichen der Gelenkflaechen (laterale Aufklappbarkeit) entgegen, sondern schraenken auch die Rotationsbeweglichkeit des Talus in der Malleolengabel wirksam ein. Dies trifft namentlich fuer das Ligamentum fibulotalare anterior zu. Die Insuffizienz dieses Bandes fuehrt nachhaltig zur funktionellen Entkoppelung der Fibia vom Fuss im Sinne einer erhoehten Tibiaaussenrotation. Dieses Rotationskonzept duerfte eine Erklaerung dafuer liefern, dass eine symptomatische Instabilitaet auch dann vorliegen kann, wenn in der radiologischen Stresspruefung keine signifikante Aufklappbarkeit nachgewiesen werden kann. Fuer den Kliniker ist es deshalb wichtig, Verletzungen der Sprunggelenksbaender nicht nur hinsichtlich Stabilitaetsverlust zu werten, sondern auch die daraus entstehende Veraenderung der Rueckfussmechanik zu beruecksichtigen. Inbesondere gilt dies fuer jeden operativen Stabilisierungsversuch der Sprunggelenke. Unphysiologische Tenodesenoperationen sind aus diesen Gruenden strikt abzulehnen. Verf.-Referat

Abstract des Autors

Ligament rupture occurs at the maximum breaking load. During ligament healing, contraction and remodeling of the scar is sufficiently advanced at 6 weeks to reach 60 to 70 % of the initial strength. There is evidence of an early improvement in biomechanical properties of repaired ligaments. This advantage, however, may not be sustained as, after one year, sutured and unsutured ligaments have nearly equal length when measured at rest and comparable failure strength when subjected to exercise. Each of the ankle ligaments has a role in stabilizing the ankle and/or subtalar joint. Beside of maintaining lateral ankle stability, the lateral ankle ligaments have been shown to play a significant role in providing rotational ankle stability. This is especially true for the anterior talofibular ligament. A loss of this ligament does allow for an increase in foot inversion and external rotation of the leg to occur, without any tilting of the talus or subtalar gapping. It is this increase in foot inversion which may lead to a symptomatic instability. When treating ankle instability, it is therefore important for the clinician to take the alteration of hindfoot biomechanics into consideration. This is especially the case for any surgical repair of injured ankle ligaments. Unphysiological tenodesis procedures should be avoided.