Echokardiographie zur Differentialdiagnostik zwischen sport- und krankheitsbedingter Herzhypertrophie

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Echocardiography in the differentiation between sports-related and pathological cardiac hypertrophy
Autor:Urhausen, A.; Kindermann, W.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:47 (1996), Sonderheft, S. 144-152, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199605107820
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Pathologische Herzhypertrophieformen gehen mit einer erhoehten kardiovaskulaeren Mortalitaet einher. Andererseits wird bei herzgesunden (Kraft-) Ausdauersportlern haeufiger ueber linksventrikulaere Muskelmassen (LVMM) und Wanddicken berichtet, die deutlich oberhalb des klinischen Normbereiches liegen und einer Abgrenzung von krankhaften Zustaenden beduerfen. Die Beurteilung echokardiographischer Messgroessen erfordert die Beruecksichtigung von anthropometrischen Faktoren und aerober Leistungsfaehigkeit. Pathologische Hypertrophieformen ohne eingeschraenkte systolische LV Funktion sind durch eine relative Verkleinerung des LV enddiastolischen Innendurchmessers (EDD) gekennzeichnet, waehrend beim herzgesunden Sportler keine konzentrische Hyperthrophie vorliegt. Auch Kraftsport ohne Anabolikakonsum fuehrt zu keinem veraenderten Wanddicken/Innendurchmesser-Verhaeltnis. Die Relation zwischen Kammerseptum- und Hinterwanddicke bleibt beim Sportherzen ebenfalls normal (<1,3). Der EDD kann bei hochausdauertrainierten Sportlern bis ca. 63 mm, in Ausnahmefaellen und bei gleichzeitig grossen Koerperdimensionen bis 67 mm betragen. Hingegen ist fuer die LV Wanddicken weiterhin eine Orientierung an den klinischen Grenzwerten sinnvoll, da sie nur in Ausnahmefaellen >13 mm (Frauen 12 mm) liegen. Die systolische Verkuerzungsfraktion des Sportherzens kann in Ruhe normal bis leicht eingeschraenkt gemessen werden, normalisiert sich jedoch unter Belastung. Die z.B. dopplerechokardiographisch erfassbare diastolische LV Funktion stellt einen sehr empfindlichen Parameter zur differentialdiagnostischen Abgrenzung dar und ist bei pathologischer Hypertrophie in der Regel eingeschraenkt, waehrend das Sportherz (supra)normale Werte aufweist. Zur Quantifizierung eines regelrechten Verhaeltnisses zwischen kardialer Adaptation und Leistungsfaehigkeit bietet sich der Quotient LVMM/VO2max an. Zukuenftig koennte die Belastungsechokardiographie auch fuer die vorliegende Problematik neue Perspektiven eroeffnen. Verf.-Referat