Zur Notwendigkeit der Analyse weltbester Leistungen, dargestellt am Beispiel des Weitsprungweltrekords

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Gundlach, Heinrich
Erschienen in:Theorie und Praxis Leistungssport
Veröffentlicht:18 (1980), Beih. 2, S. 20-33, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1070873-x
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199512104404
Quelle:BISp

Abstract

Der 1968 von Beamon aufgestellte Weitsprungweltrekord von 8,90 m wird als eine Leistung betrachtet, die auf einem bisher einmaligen Zusammentreffen der in hoechstem Masse ausgepraegten Leistungsfaehigkeit eines Weitspringers und unmittelbar im Leistungsvollzug wirkenden foerderlichen Faktoren beruht. Deshalb muss die genauere Analyse dieser Leistung als ein Schluessel angesehen werden, das Leistungsniveau im Weitsprung anzuheben. Die oft hervorgehobenen Hoehenbedingungen von Mexiko-Stadt erklaeren nur einen Teil der Weite. Beamon wartete mit hervorragenden Leistungsvoraussetzungen auf, die anhand eines Sprungweite-Anlaufgeschwindigkeit-Diagramms mit den langjaehrig ermittelten Werten der besten DDR-Springer verglichen werden. Der Rekordsprung laesst ausserdem eine nicht der allgemeinen Lehrmeinung entsprechende Gestaltung des Uebergangs vom Anlauf zum Absprung erkennen, die groessere Beachtung verdient. Die von Beamon gewaehlte Loesung gestattet es offensichtlich, die vorhandene Sprungkraft bei gleichzeitig hoechster Anlaufgeschwindigkeit zur vollen Wirkung zu bringen. Der vermutliche Zufallscharakter des Zustandekommen dieses Details wird rekonstruiert und zum Anlass genommen, auf die notwendige Einbeziehung der Zufallsprozesse in die Analyse sportlicher Hoechstleistungen hinzuweisen. Verf.-Referat