Funktionelle Anpassungsvorgänge in Gleitsehnen

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Functional adaptation processes in gliding tendons
Autor:Tillmann, B.; Koch, S.
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:9 (1995), 2, S. 44-50, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-2007-993421
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199511103698
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Im Hinblick auf vergleichsweise haeufig zu beobachtende Rupturen werden Struktur und Blutgefaessversorgung der Ansatzsehne des M. supraspinatus, der Ursprungssehne des langen Bizepskopfes und der Ansatzsehne des M. biceps brachii analysiert. Die drei untersuchten Sehnen sind ihrem Verlauf nach Gleitsehnen. Der dem Widerlager anliegende Teil der Sehne besteht aus Faserknorpel; die dem Widerlager abgewandte Seite hat die Struktur einer Zugsehne. Das Vorkommen von Faserknorpel in den untersuchten Sehnenabschnitten ist physiologisch und stellt keinen pathologischen Befund dar. Die Entstehung des Faserknorpels ist eine funktionelle Anpassung an die im Bereich des Widerlagers auf die Sehne einwirkenden Druck- und Schubkraefte. Mit Injektionstechniken und mit immunhistochemischen Methoden kann bei den untersuchten Objekten in der dem Widerlager anliegenden Zone der Sehne ein avaskulaeres Areal nachgewiesen werden, das in seiner Ausdehnung dem Faserknorpelbereich entspricht. Die avaskulaere Zone in Gleitsehnen ist strukturbedingt; Faserknorpel ist normalerweise gefaessfrei. Die Lokalisation von Ruptur und Faserknorpelzone stimmt in den untersuchten Sehnen weitgehend ueberein. Als Ursache fuer die Entstehung von Rupturen an den Sehnen der Mm. supraspinatus und biceps brachii wird eine den Gleitsehnen nicht angemessene, unphysiologisch hohe Zugbelastung, wie sie bei manchen Sportarten auftritt, diskutiert. Verf.-Referat

Abstract des Autors

Structure and blood supply of the inserting tendons of supraspinatus and biceps brachii as well as the biceps brachii long head tendon are analyzed in respect of tendon rupture. Due to their course the three tendons investigated are gliding tendons. The part of the tendon adjacent to the pulley consists of fibrocartilage, the part looking away from the pulley having the structure of a traction tendon. The occurrence of fibrocartilage inside the investigated tendons is physiological and not a pathological finding. Development of fibrocartilage is a functional adaptation to pressure and shearing forces acting on the tendon at the pulley.

In the investigated samples injection techniques and immunohistochemical methods show an avascular area in the part of the tendon that is adjacent to the pulley. The size of this area is identical with the fibrocartilage. The avascular zone in gliding tendons is due to structure, fibrocartilage is usually avascular.

Localisation of rupture and fibrocartilage is nearly identical in the investigated tendons. Unphysiologically increased tensile stress which is inadequate for gliding tendons and occurs in certain kinds of sport may be responsible for the development of ruptures of the tendons of supraspinatus and biceps brachii.