Sport mit Endoprothese. Was wird empfohlen, was wird erlaubt, was wird verboten?

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Athletic activity with alloarthroplasty - what is recommended, what is not recommended
Autor:Jerosch, J.; Heisel, J.; Fuchs, S.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:46 (1995), 6, S. 305-312, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199508102434
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In einer bundesweiten Umfrage wurden 510 Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland angeschrieben und um Angaben ueber die dortigen Nachbehandlungskonzepte und Empfehlungen zur Sportfaehigkeit von Patienten mit Totalendoprothesen (TEP) des Hueft- und Kniegelenkes gebeten. In diesen Reha-Einrichtungen wurden jaehrlich durchschnittlich 276 (5-1995) Patienten mit Hueft- und 107 (3-609) Patienten mit Kniegelenksendoprothesen stationaer behandelt. 29,2% der befragten Aerzte gaben an, dass sie bezueglich der postoperativen Belastung individuell nach Anordnung des Operateurs handeln. Bei den uebrigen Kollegen ergab sich jedoch ein sehr polymorphes Bild, obwohl generell nach einer zementierten Endoprothese von vielen eine relativ kurze Entlastungsphase angegeben wurde. Gleiche Tendenzen fanden sich auch bei der Frage nach Teil- und Vollbelastung. Erwartungsgemaess wurden Mannschaftssportarten, wie Fussball oder Volleyball, aber auch das alpine Skifahren als relativ ungeeignet fuer TEP-Patienten angesehene. Andere Sportarten wie Laufen, Rudern, Bergwandern und Tennis wurden bedingt empfohlen. Radfahren, Schwimmen, Gymnastik und Wandern galten als relativ geeignet. Obwohl eine gewisse Rangfolge zu erkennen ist, so sind im allgemeinen die Empfehlungen noch relativ heterogen. Hinsichtlich der angebotenen Kontraindikationen Instabilitaet, Infektion, Muskelinsuffizienz, Uebergewicht des Patienten und Revisionsendoprothese, wurden Instabilitaet und Infektion in mehr als 80% als sichere Kontraindikation angesehen. Muskelinsuffizienz, Uebergewicht und Revision wurden jedoch in weniger als 1/3 als Ausschlusskriterium beschrieben. Ziel der koerperlichen oder sportlichen Belastung des Patienten mit kuenstlichem Hueftgelenk muss es sein, fuer jeden Patienten den individuell richtigen Mittelweg zwischen gelenkstabilisierenden Bewegungsreizen und schaedigenden Ueberlastungen zu finden. Hierzu ist es notwendig, dass neben dem Operateur, der weiterbehandelnde Arzt sowie Physiotherapeuten, Krankengymnasten, Sporttherapeuten, Sozialarbeiter und Psychologen in die Nachbehandlung integriert werden. Verf.-Referat