Abstract

Die "Amateur Athletic Union" (AAU) der Vereinigten Staaten ist die aelteste kontinuierlich existierende Amateursportorganisation der Welt. Fuer ihre Entwiclung in den ersten 25 Jahren ist der Amerikaner irischer Herkunft James Edward Sullivan, der ein neben einer "neuen Art amerikanischen Patriotismus" ein britisch gepraegtes Ideal des Amateursportlers vertrat, von grosser Bedeutung. Seit seiner Gruendung 1888 stritt die AAU mit der aelteren "National Association of Amateur Athletes of America" (NAAAA) um die Vorherrschaft, wobei der Kampf um Prestige und Rechte sich zwischen zwei verfeindeten New Yorker Sportvereinen abspielte. Die theoretische Basis des elitaeren britischen Sportideals wurde zunaechst vollstaendig uebernommen und bald mit amerikanischen Grundsaetzen von Gleichheit und Demokratie zu vereinbaren versucht. Die enormen Anstrengungen der AAU in den 1890er Jahren, alle Mitglieder vor den negativen Auswirkungen des Professionalismus zu schuetzen, gehen auf deutsche, franzoesische und englische Einfluesse aus der literarischen und philosophischen Romantik des ausgehenden 18. Jahrhunderts zurueck. Sullivans Arbeit als Sekretaer weitete sich seit 1893 rasch auf alle Bereiche des Verbandes aus, und er zeichnete bis zu seinem Tode 1914 fuer alle Entscheidungen und Aktivitaeten - auch im Rahmen der Teilnahme an den ersten neuzeitlichen Olympischen Spielen - Verantwortung. Schmidt