Abstract

Die enormen sozialen und gesellschaftliochen Veraenderungen Kanadas in der zweiten Haelfte des 19. Jahrhunderts koennen mit Hilfe verschiedener soziologischer Theorien illustriert werden. Ein scheinbar unbedeutendes Pferderennen, das jaehrlich im Rahmen eines staedtischen Festes anlaesslich eines Feiertages im Staate Ontario durchgefuehrt wurde, reproduziert den Kampf sozialer Gruppierungen um die oertliche Kulturueberlegenheit. Insgesamt sind Untersuchungen zur Festkultur - insbesondere Paraden, Reden, sportliche Wettbewerbe - zur Bestimmung sozialer Beziehung und Werte einer begrenzten Gemeinschaft sehr aufschlussreich. Woodstocks Pferderennen waren traditionell ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens der Gesellschaft, deren hierarchische Ordnung von ehemaligen britischen Offizieren gepraegt wurde. Die in den Sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts begruendeten Wettbewerbe dehnten sich immer weiter aus. Die Konstituierung verschiedener Einrichtungen deren Zusammensetzung gesellschaftliche Gruppen widerspiegeln, trieb die Reglementierung und Buerokratisierung des Sports weiter voran. Die wachsende Bedeutung politischer Einfluesse trug ebenso zur Entwicklung bei, wie das aufkommende finanzielle Interesse durch Wettspiele. Schmidt