Der belastungsinduzierte Muskelschaden - neue Wege in der Diagnostik und der Lokalisation

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Exercise-induced muscle damage: a new approach to diagnosis and localization
Autor:Koller, A.; Mair, J.; Judmaier, W.; Haid, C.; Wicke, K.; Artner-Dworzak, E.; Klasen, K.; Krinke, B.; Hoertnagl, H.; Puschendorf, B.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:45 (1994), 9, S. 346-358, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199411100224
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In dieser Studie wurde die Freisetzung von Muskelproteinen (Kreatinkinase, Myosinfragmente langsamer Muskelfasern, herzmuskelspezifisches Troponin T) ins Blut nach einseitiger exzentrischer Belastung des M. quadriceps femoris und bei Bergab- und Bergauflaeufern untersucht. Zusaetzlich wurden Magnet-Resonanz-Tomographiebilder (MRI) der Oberschenkelmuskulatur gemacht. Der Kreatinkinaseaktivitaetsverlauf im Blut zeigte einen fuer exzentrische Belastung (an der 'leg-press', bzw. beim Bergablauf) typischen Verlauf mit Gipfelwerten ca. eine Woche nach Belastung. Ab dem zweiten Tag nach exzentrischer Belastung konnten Myosinfragmente aus langsam kontrahierenden Muskelfasern bei allen Probanden im Blut nachgewiesen werden. Auch hier fanden sich die hoechsten Werte ca. eine Woche nach Belastung. Diese Beobachtungen beweisen eine Schaedigung von Muskelfasern nach exzentrischer Arbeit. Eine Verletzung von Herzmuskelgewebe lag nicht vor, da wir bei keinem der Probanden erhoehte herzmuskelspezifische Troponin T-Werte feststellten. Im Unterschied dazu waren bei den Bergablaeufern (konzentrische Belastung) lediglich geringfuegige Erhoehungen der Kreatinkinaseaktivitaeten und Myosinfragmentkonzentrationen zu beobachten. Dies spricht dafuer, dass konzentrische Arbeit zu einer wesentlich geringeren Muskelfaserschaedigung fuehrt. In den MRI-Bildern zeigte sich ein Oedem, das ausschliesslich nach exzentrischer Belastung und mit Verzoegerung im M. quadriceps femoris auftrat. Die Maxima der MRI-Veraenderungen korrelierten zeitlich mit den Gipfelwerten der Muskelproteinkonzentrationen im Blut. Muskelproteinfreisetzung und MRI-Befunde haben daher eine gemeinsame Ursache. An der Entstehung des Oedems ist neben der Schaedigung von Muskelfasern auch eine Schaedigung des Muskelbindegewebes mitbeteiligt. Es wurden keine Signalveraenderungen in den MRI-Bildern nach konzentrischer Arbeit festgestellt. Verf.-Referat