Zur Kostenbelastung im Gesundheitswesen durch Sportunfälle

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Expenses in public health according to sport accidents
Autor:Gläser, H.; Henke, T.; Henter, A.; Heck, Hermann; Marées, H. de
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:45 (1994), 7/8, 317-321, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199411100220
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Im Rahmen der Ueberlegungen zu Kostensenkungsmassnahmen im Gesundheitswesen ist auch die Forderung laut geworden, die durch Sportverletzungen verursachten Kosten ausserhalb der gesetzlichen Krankenversicherung abzusichern. Jaehrlich kommt es im Gebiet der alten Bundeslaender zu rund 973.000 Sportunfaellen - ohne Schulsportunfaelle -, die aerztlich versorgt werden muessen. Etwa 56% der Sportunfaelle sind dem organisierten Sport (Vereinssport) und entsprechend 44% dem nicht organisierten Sport zuzuordnen. Fuer den organisierten Sport wurden aus zwei unabhaengig voneinander durchgefuehrten Untersuchungen die Unfallhaeufigkeiten nach Sportarten ermittelt: Beide Erhebungen zeigen eine recht gute Uebereinstimmung. Vergleicht man die Sportunfaelle im Vereinssport mit denen des unorganisierten Sports, so ergeben sich hinsichtlich der Haeufigkeitsverteilung der Unfallsportarten deutliche Unterschiede. Auf die Konsequenz fuer die Risikoabschaetzung auf der Basis von Verbandszahlen wird hingewiesen. Die den Krankenversicherungstraegern durch Sportunfaelle entstehenden jaehrlichen Kosten liegen bei ca. 1,77 Milliarden DM. Dies sind weniger als 1% der jaehrlichen Aufwendungen der Krankenkassen in Hoehe von rund 200 Milliarden DM. Da fuer den unorganisierten Sport eine Ueberpruefung des Unfallhergangs und damit der Frage, ob es sich um einen Sportunfall handelt, kaum moeglich ist, steht fuer eine Kostenreduzierung nur der Anteil des organisierten Sports, der unter 0.5% der Gesamtkosten liegt, zur Verfuegung. Es wird dargelegt, dass die Realisierung der Forderung nach einer Zusatzversicherung fuer Sportler zu keiner nennenswerten Entlastung der Krankenkassen fuehrt und dass eine Beschraenkung auf 'sogenannte Risikosportarten' wegen der geringen Kosteneinsparung einerseits und des hohen Verwaltungsaufwandes andererseits wenig Sinn macht. Verf.-Referat