Abstract

Ueber einen Zeitraum von 7 Monaten wurde ein 24 Unterrichtseinheiten umfassendes Judo-Projekt (je 1 1/2 Zeitstunden woechentlich) mit projektbegleitenden Koordinationstests an einer Sonderschule fuer Geistigbehinderte (GB) durchgefuehrt. Die Laengsschnittuntersuchung mit Kontrollgruppenversuchsanordnung umfasste Eingangs-, Zwischen- und Ausgangstests der Trainingsgruppe und einer gleich grossen Kontrollgruppe nicht am Judo-Projekt beteiligter geistig behinderter Oberstufenschueler mittels des speziell fuer Hirngeschaedigte normierten Koerperkoordinationstests fuer Kinder (KTK) von Kiphard und Schilling. Die statistische Auswertung der KTK-Gesamtmotoquotienten (GMQ) als Mass fuer die Bewegungsdimension Koerperkoordination ergab hochsignifikante Mittelwertverbesserungen der Trainingsgruppe von den Eingangs- zu den Zwischentests und von den Zwischen- zu den Ausgangstests. Im Gegensatz dazu wiesen die GMQ-Mittelwertergebnisse der Kontrollgruppe keinerlei signifikante Verbesserungen auf. Damit ist eine eindeutige Verbesserung der Koerperkoordination der geistig behinderten Schueler durch das Judo-Unterrichtsprojekt belegt. Auch das zweite Ziel des Judo-Unterrichtsprojekts, fuer einen Teil der geistig behinderten Schueler die Voraussetzungen zur Integration in einen Sportverein zu schaffen, kann nicht zuletzt durch die Teilnahme von 4 der 13 am Judo-Projekt beteiligten geistig behinderten Schueler am Training des oertlichen Judo-Vereins seit nunmehr mehr als 2 Jahren als erreicht angesehen werden. Verf.-Referat