Abstract

Nach Eintritt einer Querschnittlaehmung werden die oberen Extremitaeten des Betroffenen notgedrungen zum Tragen des Koerpergewichts umbestimmt, so zum Beispiel bei saemtlichen Transfers, beim Entlasten des Gesaesses und beim Vorantreiben des Rollstuhls. Die Auswirkungen dieser unphysiologischen Belastung auf die gewichttragende Schulter wird an 88 Paraplegikern untersucht, deren Querschnittlaehmung mindestens schon 8 Jahre besteht. 40 der Befragten klagten ueber regelmaessige Schmerzen im Bereich der Schultergelenke, in der Regel belastungsabhaengig mit wechselnd akuten und chronischen Schmerzepisoden. Dabei nimmt die Haeufigkeit und das Ausmass der Schmerzen nicht so sehr mit der Dauer der Querschnittlaehmung zu, sondern steht eher in enger Korrelation mit dem Koerpergewicht und dem Alter (ueber 50 Jahre) der Untersuchten. Eine weitere Haeufung von Schmerzsyndromen betrifft jene Paraplegiker, welche keinen Rollstuhlsport betreiben sowie die Leistungssportler. In Uebereinstimmung mit anderne Autoren wird in zahlreichen Faellen ein chronisches Impingement-Syndrom mit begleitender Bursitis subdeltoidea gefunden, mit noch hoeherer Inzidenz jedoch Affektionen des Schultergelenkes, die in diesem Zusammenhang in der Literatur noch nicht beschrieben wurden. Es wird ein physiotherapeutisches Trainingsprogramm fuer Paraplegiker empfohlen zur Prophylaxe der einseitigen muskulaeren Belastung der Schulterguertelmuskulatur. Verf.-Referat