Abstract

Bei explosiv-ballistischem Krafteinsatz ohne jegliche Dosierungsvorgabe leisten alle motorischen Einheiten eines Muskels vom Beginn des Kraftanstiegs an einen muskelmechanischen Beitrag. Aufgrund erheblich kuerzerer Kontraktionszeiten der Typ IIa/b-Fasern (< 80ms) koennen demzufolge langsamere ME (intermediaere Typ IIc-Fasern mit ca. 120ms bzw. Typ I-Fasern mit Kontraktionszeiten von > 160ms) nur bei entsprechend langen Aktualisierungszeitraeumen ihre Kontraktionskraft vollstaendig einbringen. Diese kontraktilitaets-determinierte Umkehrung des Groessenprinzips erscheint biologisch sinnvoll, da bei geringen Widerstandsgroessen ein strikt chronologisches Einhalten der Rekrutierungsabfolge unter ballistischen Bedingungen sonst nur (oder primaer) Typ I-ME ins Spiel braechte. Dann aber waeren die schnellstmoeglichen Bewegungen des Menschen von der Leistungsfaehigkeit der langsamsten Muskelfasern abhaengig. Die bei fast allen Vpn festgestellte Dreiteiligkeit der explosiv-ballistischen KZK koennte durch die divergierenden Kontraktionszeiten der drei Faser-Populationen bedingt sein. Das eroeffnet die prinzipielle Moeglichkeit, anhand von ballistischen KZK eine (unblutige) Abschaetzung des Faserspektrums bzw. der Fasertyp-Kraftrelation vorzunehmen. Abschliessend erfolgt eine Diskussion trainingsmethodischer Massnahmen bez. einer Veraenderung der die Explosivkraft repraesentierenden unteren Abschnitte von KZK. Verf.-Referat (gekuerzt)