Abstract

Ausgehend von der derzeitigen Diskussion um die Benachteiligung von Maedchen in koedukativen Schulen wird zunaechst ein kurzer Ueberblick ueber den Forschungsstand gegeben. Sodann werden die Argumente im Hinblick auf den Sportunterricht kritisch beleuchtet und Daten aus eigenen Untersuchungen im koedukativen und nichtkoedukativen Sportunterricht auf der Primar- und Sekundarstufe berichtet. Dabei zeigt sich kein Nachteil des koedukativen Unterrichts in den Leistungen oder in der Leistungsbreite von Klassen. Ein entscheidender Punkt ist vielmehr offenbar die sozialpsychologische Seite der Medaille: Eine soziale Integration von Jungen und Maedchen waehrend des Sportunterrichts ist nur in Ansaetzen zu beobachten, und die soziale Wahrnehmung der Jungen laeuft darauf hinaus, Maedchen in ihrer Leistungsfaehigkeit zu unterschaetzen und sie z.B. in Ballspielen nicht als gleichrangige Mitspielerinnen zu akzeptieren. Konsequenzen fuer die Unterrichtsgestaltung werden diskutiert. Verf.-Referat