Körperbewegung und Stimmungslage. Ein epidemiologisch-präventives Kurzreview der Effekte von körperlich-sportlicher Aktivität auf psychische Verfassung und Depressionsrisiko

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Exercise and mood. An epidemiological short-review of the effect of physical activity and exercise on mental health and the risk of depression
Autor:Marti, B.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:43 (1992), 8, S. 336-347, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199210059705
Quelle:BISp

Abstract

Bevoelkerungsbezogene, epidemiologische Querschnittsuntersuchungen liessen schon laenger eine entgegengesetzte Beziehung zwischen gewohnheitsmaessiger koerperlich-sportlicher Aktivitaet und der Haeufigkeit depressiver Symptome vermuten, die nun juengst durch zwei grossangelegte Laengsschnittstudien fuer beide Geschlechter bestaetigt worden ist. Diese Beobachtung ist angesichts der gut dokumentierten, unmittelbaren anxiolytischen und entspannenden Wirkung von Koerperbewegung auch plausibel. Trainingsstudien, die die psychischen Langzeitwirkungen von sportlicher Betaetigung untersucht haben, kamen zu etwas weniger einheitlichen Ergebnissen. Interventionsstudien mit initial depressiven oder subdepressiven Patienten zeigen wesentlich klarer ausgepraegte guenstige psychische Effekte des Trainings als Studien mit psychisch initial gesunden Probanden. Generell ist die Assoziation Bewegung-Stimmungslage komplex, und sie kann wohl nicht ohne gleichzeitigen Einbezug einer Reihe von potentiellen Stoerfaktoren - z.B. Intensitaet, Art und Setting der koerperlich-sportlichen Aktivitaet, Persoenlichkeitsmerkmale der Ausuebenden, saisonal assoziierte Stimmungsschwankungen u.a.m. - besser verstanden werden. Die geschilderten, guenstigen mentalen Wirkungen von habitueller Koerperbewegung koennten im Prinzip aber bereits genuegen, um die Resistenz psychisch unauffaelliger Personen gegenueber depressiven Symptomen und Erkrankungen zu erhoehen - ein interessante Hypothese, die weitere Forschungsanstrengungen verdient. Verf.-Referat