Auf der Suche nach der verlorenen Natur. : der Gedanke der Wiederherstellung der körperlichen Natur ; Jean-Jacques Rousseau als Beispiel

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Gebauer, Gunter
Erschienen in:Sportwissenschaft (Schorndorf)
Veröffentlicht:11 (1981), 1, S. 46-61, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0342-2380, 1868-1069
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199209056928
Quelle:BISp

Abstract

Die Behauptung, der Sport und die Leibeserziehung truegen zu einer Befreiung der Natur des Koerpers bei, wird kritisch diskutiert. Als Urheber dieser Behauptung kann J.-J. Rousseau gelten. In seinem Werk impliziert die Befreiung eine Wiederherstellung der Ursprungsnatur des Menschen. Rousseaus Erziehungsprogramm gibt den Weg an, wie die von der Gesellschaft unterdrueckte Natur befreit werden soll. Wie aber laesst sich erkennen, welche die Natur der zu erziehenden Individuen ist? Die Begruendung, die Rousseau dem Erziehungsprogramm in seinem Werk gibt, zeigt, dass die Ursprungsnatur des Koerpers eine romanhafte Imagination ist. Der in der Erziehung befreite Koerper ist nichts anderes als die Verwirklichung eines Bildungsprogramms, dessen Ziel und Richtung vom Erzieher festgelegt werden. Indem der Erzieher vorgibt, das Individuum zu befreien, uebt er Macht ueber dieses aus. Die Machtausuebung erscheint nicht als repressiv, sondern wirkt ueber die Bestaerkung von Koerper-Phantasien, die das Individuum von seiner Sinnlichkeit entfernen. Verf.-Referat