Die Carnitin-Story. Profil eines Biocarriers aus sportmedizinischer Sicht

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Ziegler, R.
Erschienen in:Therapiewoche / TW-Sport + Medizin
Veröffentlicht:3 (1991), 3, S. 224-227, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0937-0854
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199205053732
Quelle:BISp

Abstract

Die essentielle Bedeutung des koerpereigenen Aminosaeurederivates L-Carnitin im Stoffwechsel langkettiger Fettsaeuren wird durch entsprechende Befunde aus der Paediatrie eindrucksvoll belegt. Membranstaendiges L-Carnitin fungiert als obligater Carrier langkettiger Fettsaeuren durch die innere Mitochondrienmembran, waehrend kurzkettige Fettsaeuren frei passieren koennen. Freies L-Carnitin schuetzt das Mitochondrium vor einer Ueberladung mit freien eingeschleusten langkettigen Fettsaeuren, eine moegliche Schaedigung des mitochondrialen Membranstoffwechsels mit konsekutiver Beeintraechtigung der ATP-Resynthese wird verhindert. Fuer die Praxis liegt es nahe, mittels eines angepassten Carnitin-Depots den Fettstoffwechsel auf Muskelzellniveau zu favorisieren und oekonomisieren, um so zum einen im extensiven Ausdauerbereich eine vorzeitige Erschoepfung der leistungserhaltenden Glykogendepots zu verhindern. Ferner wird fuer den intensiven Ausdauerbereich eine Entlastung des Coenzyms A durch freies L-Carnitin und damit ein verzoegerter Lactataufstau diskutiert. Kontrollierte Studien deuten darauf hin, dass leistungsphysiologische Parameter unter L-Carnitin-Substitution sich beeinflussen lassen. Bisher erfasst allerdings keine der Untersuchungen laengere Ausdauerbelastungen im submaximalen Intensitaetsbereich. Erst mit diesen Ergebnissen laesst sich eine endgueltige Positionierung dieser hochinteressanten Substanz in einem koerpergerechten Substitutionsregime vornehmen. Verf.-Referat