N. A. Bernstein - dialektische Negation einer epochalen Vorleistung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Poehlmann, Rilo
Erschienen in:Theorie und Praxis der Körperkultur
Veröffentlicht:38 (1989), Beih. 2, S. 6-11, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0563-4458, 0323-7605
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199108045828
Quelle:BISp

Abstract

Das Ziel- und Zweckgerichtetheit des BERNSTEINschen Modells des erforderlichen Zukuenftigen relativierte das reaktive Verhalten und betonte die antizipativen bzw. praedikativen Handlungsprozesse. Das gegenwaertige Verhalten wird demnach nicht nur durch die Erfahrungen und die Vergangenheit bedingt, sondern wesentlich durch die Aufgabe und die Anforderungen der Zukunft. Der biokybernetische Durchbruch im Verstaendnis einer Hierarchie von Kontroll- und Regulationsebenen brachte BERNSTEIN gleichzeitig den Vorwurf schichtenorientierter Simplifizierung ein, weil u.a. wichtige Fragen wie die Betsimmung von Grenzen zwischen den hierarchischen Niveaus, die seriale und/oder parallele Kommunizierbarkeit zwischen ihnen offenblieben. Die Abkehr von Reiz-Reaktions-Zuordnungen und die Betonung der komplexffunktionellen aktiven Lebenstaetigkeit fuehrten BERNSTEIN zur semantischen Determination der Handlung aus dem Sinn der Aufgabe und deren Oekologie. Gerade dieser Oekologieaspekt der biopsychosozialen Einheit wird nach Meinung des Verf. in seinen phylogenetischen Studien hervorragend, in seinen ontogenetischen nur zum Teil und in den aktualgenetischen unzureichend betrachtet. Verf.-Referat (abgeaendert)