Abstract

Verf. setzt sich kritisch mit der Flut von Veroeffentlichungen zur Sportdidaktik in den letzten Jahren auseinander. Er fragt, ob die Didaktik wirklich neue Ideen bringt oder nur laengst bekanntes unter dem Deckmantel eines neuen Vokabulars. Er versucht eine klare Definition des Begriffs Didaktik, der immer mehr den der Paedagogik zu ersetzen scheint. Die Didaktik wird so vermehrt als umfassende Wissenschaft oder Methodologie des Unterrichtens und der Wissensaneignung angesehen. Eine wirklich innovative Sportdidaktik muesste fuer den Verf. auf einer neuen Theorie des motorischen Handelns und ueberzeugenden empirischen Daten basieren. Verf. definiert Didaktik als eine Aufstellung von Unterrichtssituationen, die den Anforderungen paedagogischer Ziele unterworfen sind. Die Paedagogik klaert zuerst das Warum des Lernens, bevor sich die Didaktik mit dem Wie beschaeftigt. Verf. sieht hierin keine Abwertung der Didaktik, sondern ihre Befreiung von den normativen Zwaengen der Sinnfrage, die ihr die konzentrierte Beschaeftigung mit der Operationalisierung paedagogischer Strategien erlaubt. Mitarbeiten soll die Didaktik aber an der Analyse der inneren Logik motorischer Situationen und der objektiven und subjektiven Prinzipien sportlicher Praktiken. Damit soll sie die wissenschaftlichen Grundlagen fuer die paedagogische Wahl schaffen. Ranly