Snowboardunfälle in den Alpen. Risikodarstellung, Unfallanalyse und Verletzungsprofil
Autor: | Berghold, F.; Seidl, A.M. |
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Erschienen in: | Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin |
Veröffentlicht: | 41 (1990), 12, S. 460-467, Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Zeitschriftenartikel |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISSN: | 0344-5925, 2627-2458 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU199102047646 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Die noch relativ junge Wintersportart Snowboarding steht allgemein im Verdacht eines gegenueber dem Alpinskilauf erhoehten Unfall- bzw. Verletzungsrisikos. Zur Relativierung etwaiger Risikoaspekte, aber auch als Grundlage zur Verbesserung der Sicherheit dieser mittlerweile sehr beliebten Sportart wurden im Winter 1987/88 204 Snowboardunfaelle erhoben und unfallanalytisch ausgewertet. Damit konnte erstmals ein umfassendes Risikomuster dieser Wntersportdisziplin erstellt werden. Im wesentlichen ergab die Studie folgende Resultate: - Mehr als 2/3 aller Unfaelle ereigneten sich auf eisiger bzw. harter Piste. - Etwas mehr als die Haelfte aller Verletzungen betrafen die untere, ein Drittel die obere Extremitaet. - Hinsichtlich Verletzungslokalisation standen Sprunggelenk, Knie, Schulter und Handgelenk im Vordergrund. - Bezueglich Verletzungsart ueberwogen Zerrungen und Frakturen. - 2/3 der Beinverletzungen betrafen das nach vorne (in Fahrtrichtung) gerichtete Bein. - Je nach verwendetem Schuhtyp gab es charakteristische Schwerpunkte bezueglich Sprunggelenks- und Knieverletzungen. - Fast 2/3 aller Beinverletzungen resultierten aus einem kombinierten Vorwaertsdrehsturzmechanismus. - Als grundsaetzliche Anforderung an eine funktionsgerechte Snowboardbindung erwies sich ein dreidimensionaler, gekoppelter Ausloesemechanismus. Ausserdem konnten die am haeufigsten gegenueber dieser jungen Wintersportart geaeusserten Vorbehalte, es bestuende ein erhoehtes Pistenkollisions- sowie Lawinenrisiko, nicht bestaetigt werden. Verf.-Referat