Provoziert forciertes Gehen ein funktionelles Kompartmentsyndrom?

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Jerosch, J.; Debus, S.; Geske, B.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:41 (1990), Sonderh., S. 439-445, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199101047154
Quelle:BISp

Abstract

Bei 32 gesunden Probanden im Alter von 18 bis 57 Jahren wurde der intrakompartmentale Druck in der Tibialis-anterior-Loge waehrend unterschiedlicher Belastungen untersucht. Die Probanden sollten auf einem Laufband jeweils 20 Minuten bei 6 km/h gehen und bei 8 km/h laufen. Weiterhin mussten die Probanden zunaechst langsam gehen und anschliessend ihre Geschwindigkeit allmaehlich bis zur individuell maximalen Gehgeschwindigkeit steigern. Die erreichte Geschwindigkeit hielten die Probanden fuer kurze Zeit bei und wechselten dann bei gleicher Laufbandgeschwindigkeit zum Laufen ueber. Der maximale Druck waehrend des Gehversuchs betrug 56,7 +/- 18,8 mmHg und die maximale Amplitude 18,5 +/- 6,7 mmHg. Waehrend des Laufversuches stieg der Druck auf einen Maximalwert von 67,8 +/- 16,7 mmHg und die maximale Amplitude auf 24,9 +/- 8,9 mmHg. Der mediane Druck betrug 48,6 +/- 14,5 mmHg. Signifikante Unterschiede zwischen den Druckmesswerten beim Gehen und Laufen zeigten sich nur in der Amplitude. Es ergab sich eine signifikante positive Korrelation zwischen Gehgeschwindigkeit und intrakompartmentalem Druck (r = 0,63). Beim forcierten Gehen zeigte sich gegenueber dem Gehen bei 6 km/h ein hoch signifikanter Druckanstieg. Die Druckamplitude war beim forcierten Gehen im Mittel niedriger als beim Gehen mit 6 km/h. Beim Uebergang vom forcierten Gehen zum Laufen bei gleichbleibener Geschwindigkeit zeigte sich eine hoch signifikante Abnahme des medianen Drucks (21) und des Maximaldrucks (16) bei gleichzeitiger Zunahme der Druckamplitude. Verf.-Referat