Einfluss von Sporttherapie auf die zelluläre Immunabwehr und die Psyche HIV-infizierter Maenner

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schlenzig, C.; Jaeger, H.; Rieder, H.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:41 (1990), 5, S. 156-160, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199007043917
Quelle:BISp

Abstract

In einer kontrollierten prospektiven Studie wurde der Einfluss einer achtwoechigen Sporttherapie auf die zellulaere Immunabwehr und die psychische Situation von HIV-infizierten Maennern untersucht. 28 HIV-infizierte maennliche Probanden wurden nach der Walter-Reed-Stadieneinteilung in vier Gruppen geschichtet (Die Stadien 1, 2, 3 und 4 waren eingeschlossen). Nach Randomisierung entfielen 15 Patienten auf die Sportgruppe, die ueber einen Zeitraum von acht Wochen zweimal woechentlich eine Stunde an einem ausdauerorientierten Training teilnahm, und 13 Patienten auf die Kontrollgruppe, die keine Sporttherapie erhielt. In den ersten vier Wochen der Untersuchung stieg in der Gruppe, die Sporttherapie erhielt, die Anzahl der CD4+-Lymphozyten um 67 an, in der Kontrollgruppe um 58. Das CD4+-CD8+-Lymphozytenverhaeltnis stieg in der Sportgruppe von 0.45 auf 0.47 an, waehrend sich die Werte der Kontrollgruppe von 0.49 and 0.43 verschlechterten. Auch die Hautreaktionen vom verzoegerten Typ verbesserten sich in der Sportgruppe. Die Items Niedergeschlagenheit, Muedigkeit, Tatendrang und Missmut des psychologischen, standardisierten Tests POMS und die immunologischen Parameter bezogen sich aufeinander, beruecksichtigt man eine zeitliche Verzoegerung der psychischen Entwicklung. Wie die Ergebnisse der Studie zeigen, ist eine kurzfristige Verbesserung sowohl des zellulaeren Immunabwehrsystems als auch eine deutliche Verbesserung der psychischen Situation HIV-infizierter Maenner durch gezieltes sporttherapeutiches Training moeglich. Verf.-R.