Muskelkraempfe - Was sich dahinter verbirgt

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schimrigk, K.
Erschienen in:Therapiewoche
Veröffentlicht:40 (1990), 3, S. 117-127, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0040-5973
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199005043480
Quelle:BISp

Abstract

Der Muskelkrampf ist ein laestiges, in der Regel aber rasch voruebergehendes Ereignis und insgesamt ein so bekanntes Symptom, das erfahrungsgemaess nicht sehr ernst genommen wird und nur selten zum Arzt fuehrt. Die Kraempfe muessen schon stark behindernd und haeufig rezidivierend, unueblich lokalisiert oder gar generalisiert auftreten. Der Arzt seinerseits bekommt den beklagenswerten Zustand wiederum nur in seltenen Faellen zu Gesicht, so dass er oft bei ad hoc regelrechtem klinischem Befund die Differentialdiagnose allein auf der Grundlage anamnestischer Erhebungen aufbauen muss. Dabei kommen ihm die Kenntnis beruflicher und privater Aktivitaeten und Lebensgewohnheiten des Patienten, hereditaere Aspekte, die Kenntnis frueherer Erkrankungen, Allgemein- und Trainingszustand des Patienten zuhilfe. Er wird daran denken, dass Muskelkraempfe spontan auftreten koennen, z.B. bei bestimmten Intoxikationen, Infektionen und Neuropathien oder im Zusammenhang mit koerperlichen Belastungen, unmittelbar, wie z.B. bei der arteriellen Verschlusskrankheit oder mit zeitlicher Verzoegerung, wie bei metabolischen Muskelkrankheiten. Die ergaenzenden Untersuchungen werden immer wieder beruecksichtigen muessen, dass der Pathomechanismus solcher Muskelkraempfe sehr komplex sein kann. An- oder Hypoxie, Gewebsazidose, Elektrolytimbalance, mangelnde Substratutilisation, endogen oder exogen toxische Faktoren, zentrale oder peripher nervoese Einfluesse oder Stoerungen der elektromechanischen Koppling koennen einzeln oder zusammen daran beteiligt sein. Verf.-Ref.