Zum Verhalten der Zuschauer im Sport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Guttmann, Allen
Erschienen in:Sportwissenschaft (Schorndorf)
Veröffentlicht:11 (1981), 1, S. 62-74, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0342-2380, 1868-1069
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198807012490
Quelle:BISp

Abstract

Sportzuschauer werden oft negativ bewertet, besonders in der neomarxistischen Argumentation, die den Zuschauern eine enthumanisierte Apathie zuschreibt. Die neomarxistische Kritik behauptet, dass 1. die Arbeitsteilung kapitalistischer Gesellschaft die wenigen aktiven Sportler von den vielen passiven Zuschauern getrennt habe, dass 2. der Zuschauer von revolutionaerer Taetigkeit abgelenkt werde, dass 3. der Zuschauersport ein systemstabilisierendes Sicherheitsventil sei. Die empirische Forschung der Soziologen und Psychologen stellt aber fest, dass die Sportzuschauer ueberproportional im Sport aktiv sind, dass sie im kulturellen und politischen Bereich wahrscheinlich engagierter sind als die Nicht-Zuschauer und dass es kein Sicherheitsventil gibt, weil das Anschauen aggressiven Verhaltens die Aggressivitaet steigert. Der letzte Befund erklaert z.T. die Tatsache, dass Sportveranstaltungen oft Anlass zu Tumulten und Krawallen sind. Verf.-Referat