Koerperliches Training bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Beziehung zur medikamentoesen Therapie

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Franz, I.-W.
Erschienen in:Therapiewoche
Veröffentlicht:38 (1988), 42, S. 3051-3058, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0040-5973
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198807011362
Quelle:BISp

Abstract

Die leistungslimitierende Groesse des Koronarkranken stellt die gestoerte myokardiale Sauerstoffbilanz dar. Herzwirksame Medikamente, die entweder durch Senkung des myokardialen O2-Verbrauchs und der Steigerung des O2-Angebots wirksam werden, werden somit regelhaft zu einer Steigerung der Belastbarkeit fuehren. Werden jedoch herzwirksame Medikamente bei Patienten mit noch gesundem Herzen z.B. zur Hochdruckbehandlung eingesetzt, so ist es zumindest theoretisch moeglich, dass diese die koerperliche Leistungsfaehigkeit und Trainierbarkeit beeinflussen. So fuehren z.B. Beta1-Beta2-Rezeptorenblocker zu einer signifikanten Abnahme der maximalen Sauerstoffaufnahme, was unter Beta1-selektiver Rezeptorenblockade nicht der Fall ist. Auch fuehren Gemischtrezeptorenblocker zu einer Einschraenkung der Glykogenfreisetzung im taetigen Skelettmuskel und ueber eine Unterzuckerung zur Beeintraechtigung der koerperlichen Leistungsfaehigkeit, was unter Beta1-selektiver Rezeptorenblockade nicht der Fall ist. Deshalb ist es berechtigt und sinnvoll, Beta1-selektive Rezeptorenblocker den Gemischtrezeptorenblockern in der Therapie vorzuziehen, zumal auch die Trainierbarkeit nicht beeinflusst wird. Kalziumantagonisten haben in der Dauertherapie keinerlei negative Effekte auf den Stoffwechsel und die Sauerstofftransportkapazitaet des Blutes. Den Beta-Rezeptorenblockern kommt in der Hochdruckbehandlung allerdings eine besondere Bedeutung zu, da sie nicht nur den Ruheblutdruck, sondern vor allen Dingen auch den Belastungsblutdruck bei Hochdruckkranken bei koerperlicher Aktivitaet ausreichend senken koennen. Ihnen am naechsten kommen diesbezueglich die Kalziumantagonisten. Verf.-Referat