Abstract

Fruehzeitig vorgenommene Talentdiagnosen haben eine relativ hohe Irrtumswahrscheinlichkeit, was auch fuer den leichtathletischen Mehrkampf gilt. Da in der Bundesrepublik Deutschland der Zugang zu einem flaechendeckenden und jahrgangsumfassenden Sichtungssystem aus verschiedenen Gruenden verschlossen ist, gibt es nur die Moeglichkeit, die Attraktivitaet und den Stellenwert der Zielsportart zu erhoehen, um moeglichst viele Talente zu gewinnen. Ausgehend von dieser Position beschreibt Verf. Aspekte und Selektionsprinzipien, mittels derer die angesprochene Irrtumswahrscheinlichkeit zumindest auf dem Sektor der Zehnkampfnachwuchsfoerderung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) reduziert werden koennte. Zu den wesentlichen Selektionskriterien eines mehrkampfbezogenen Talents zaehlen das Anforderungsprofil, das Hoechstalter und die Leistungsstruktur ebenso wie die Psyche und die Trainierbarkeit. Verf. zeigt die bisherige Praxis des DLV bezueglich der Talentsichtung junger Nachwuchszehnkaempfer auf. Er charakterisiert das Anforderungsspektrum und geht in diesem Zusammenhang auf die fuenf Veranlagungssegmente (Sprintvermoegen, Wurfkraft, aerobe Ausdauer, Beweglichkeit und Belastbarkeit) und ihre Ueberpruefbarkeit ein. Abschliessend wird eine Bilanz der letzten 12 Jahre hinsichtlich der Bestleistungen der DLV-Mehrkaempfer gezogen. Chomse