Purinnukleotidzyklus und muskuläre Ammoniakproduktion. Feldstudien und Ergometertests mit Sprintern, Mittelstrecklern und nicht disziplinspezifisch Trainierten

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schneider, S.; Hageloch, W.; Weicker, H.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:39 (1988), 6, S. 221-232, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198806034594
Quelle:BISp

Abstract

In 200-m- und 1000-m-Feldstudien und in einem Ergometertest mit alaktazider erschoepfender Belastung wurden bei 12 Sprintern, 12 Mittelstrecklern und 10 Sportstudenten die belastungsbedingten Ammoniak- und Laktatanstiege im Blut verglichen. Bei dem Ergometertest wurden als zusaetzliche Parameter Hypoxanthin zur Beurteilung des PNC und Alanin als wichtiger Metabolit bei der muskulaeren Ammoniakelimination durch Pyruvataminierung bestimmt. Bei der 200-m-Laufstrecke war bei den Sprintern der Ammoniakanstieg direkt und 5 min nach Belastung signifikant hoeher als bei den Mittelstrecklern. Laktat hingegen war nicht signifikant unterschiedlich. Bei der 1000-m-Strecke waren diese Differenzen nicht nachweisbar; der Laktatspiegel lag bei den Mittelstrecklern sogar noch etwas hoeher als bei den Sprintern. Bei dem Ergometertest war bereits in der alaktaziden Belastungsphase ueber 30 s fuer die Sportstudenten ein signifikanter Ammoniakanstieg festzustellen. Nach erschoepfender Belastung war bei den Sprintern trotz kuerzerer Belastungszeit Ammoniak hoeher als bei den Sportstudenten und Mittelstrecklern. Die Sportstudenten zeigten den staerksten Laktat- und Alaninanstieg. Hypoxanthin lag bei den nicht laufspezifisch trainierten Sportstudenten signifikant niedriger als bei den beiden Laeufergruppen. Die Resulate lassen erkennen, dass der bei Sprintern bevorzugt eingesetzt Muskelfasertyp IIb die hoechste Desaminaseaktivitaet besitzt und unter disziplinspezifischer Belastung auch zu der staerksten Ammoniakproduktion der untersuchten Gruppen fuehrt. Dieser Befund koennte fuer die Trainingssteuerung zur Beurteilung der eingesetzten Muskelfasertypen eine Bedeutung haben, da die Rekrutierung und relative Verteilung der Muskelfasertypen mit der Ammoniakbestimmung besser erfasst wird als durch die Laktatmessung. Verf.-Referat