Motorische Beanspruchungsform Kraft. Struktur und Einflussgrößen, Adaptationen, Trainingsmethoden, Diagnose und Trainingsansteuerung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Schmidtbleicher, Dietmar
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:38 (1987), 9, S. 356-377, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198801030994
Quelle:BISp

Abstract

Der erste Teil des Artikels befasst sich mit der Struktur und den Einflussgroessen der motorischen Beanspruchungsform Kraft. Es wird gezeigt, dass eine Unterscheidung in dynamisch konzentrische, statische und dynamisch exzentrische Maximalkraft dimensionsanalytisch gesehen unzulaessig ist und dass alle drei Kontraktionsformen auf einer einheitlichen Faehigkeit beruhen, die mit der Bezeichnung Maximalkraft hinreichend genau beschrieben werden kann. Die Schnellkraft setzt sich aus den Komponenten Start-, Explosiv- und Maximalkraft zusammen. Somit sind die Schnellkraft und die Maximalkraft keine voneinander unabhaengigen motorischen Erscheinungsformen und duerfen auch nicht gleichrangig im Gefuege der Kraftkomponenten dargestellt werden. Die Schnellkraft, die bei Kontraktionen in einem Dehnungs-Verkuerzungs-Zyklus der Muskulatur entfaltet wird, stellt eine relativ eigenstaendige Komponente dar. Als wesentliche Einflussgroessen fuer die Kraftentfaltung koennen die Rekrutierung und die Innervationsfrequenz der motorischen Einheiten sowie die vorhandene Muskelmasse und die Muskelfaserzusammensetzung bezeichnet werden. Was die Adaptationen betrifft, so erhaelt man bei Anwendung von Trainingsmethoden mit explosiven maximalen Kontraktionen primaer eine neuronale Anpassung. Der Einsatz von Methoden mit submaximalen Belastungen fuehrt dagegen primaer zu einer Hypertrophie der Muskulatur. Ausgehend von der spezifischen Wirkungsweise der verschiedenen Trainingsmethoden wird eine Klassifizierung der gaengigen Krafttrainingsmethoden vorgenommen. Die praktische Umsetzung der vorgestellten Ergebnisse und Ueberlegungen wird am Beispiel der Diagnose des Kraftverhaltens und der sich daraus ergebenden Trainingsansteuerung bei einem Hochleistungsathleten demonstriert. Verf.-Referat