Militarismus in der kollektiven Symbolik der Deutschen Turnerschaft am Beispiel des Leipziger Turnfestes 1913

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Pfister, Gertrud
Erschienen in:Sport im Spannungsfeld von Krieg und Frieden
Veröffentlicht:Clausthal-Zellerfeld: 1985, S. 64 -80, Lit.
Herausgeber:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3923592140
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198606026776
Quelle:BISp

Abstract

Die deutsche Turnbewegung des 19. Jahrhunderts und der Jahrhundertwende war besonders anfaellig fuer militaristische Ideale, Normen und Verhaltensmuster, da im Selbstverstaendnis der Turner von jeher Werte wie Maennlichkeit und Wehrhaftigkeit verankert waren. Nach der Proklamation des Deutschen Kaiserreichs (1871) stellten sich die Turner folglich kritiklos in den Dienst von Kaiser, Volk und Vaterland. Dem Leipziger Turnfest von 1913 kommt in diesem Zusammenhang die Funktion eines Symbols fuer nationale Einheit, militaerische Staerke und die Groesse Deutschlands zu. In der DTZ (Deutsche Turn-Zeitung) wurden eindeutige Assoziationen zwischen dem Turnfest und der Voelkerschlacht von 1813 sowie dem 3. Deutschen Turnfest 1863, das unter dem Motto Das ganze Deutschland soll es sein gestanden hatte, hergestellt. Symbolcharakter hatte jedoch nicht nur das Leipziger Turnfest, sondern auch die deutsche Turnerschaft, der Typus des Turners und das Turnen insgesamt. Eine Symbolfigur ersten Ranges war F.L. Jahn, dessen Wirken und Wesen in der Festzeitung von 1913 fast ausschliesslich unter dem Aspekt der nationalen Befreiung und Einigung beschrieben wurde. Schiffer