Koerperliche Belastbarkeit bei Lebererkrankungen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kindermann, W.
Erschienen in:Therapiewoche
Veröffentlicht:36 (1986), 18, S. 1945-1953, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0040-5973
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198604026083
Quelle:BISp

Abstract

Bei in der Vergangenheit durchgefuehrten Untersuchungen ueber die koerperliche Belastbarkeit bei Lebererkrankungen wurde haeufig zu wenig beruecksichtigt, dass Transaminasenanstiege nach koerperlicher Belastung nicht nur hepatischer, sondern auch muskulaerer Genese sein koennen, so dass in vielen Faellen Leberkranken koerperliche Schonung verordnet wurde. Fuer die Enzymdiagnostik zur Beurteilung von Lebererkrankungen bei gleichzeitiger koerperlicher Aktivitaet ist es notwendig, neben den Transaminasen mindestens auch die Gamma-GT und Kreatinkinase zu bestimmen, um Enzymaktivitaetsanstiege muskulaeren Ursprungs erkennen zu koennen. Die sogenannten Leberenzyme Gamma-GT, alkalische Phosphatase GLDH und Cholinesterase werden durch koerperliche Belastung nicht beeinflusst. Es bestehen heute ausreichende Erfahrungen und wissenschaftliche Befunde, um zur koerperlichen Belastbarkeit bei Lebererkrankungen Stellung nehmen zu koennen. Bei der unkomplizierten akuten Virushepatitis ist laengerdauernde Immobilisierung nicht indiziert, da der Krankheitsverlauf nicht beeinflusst wird. Dosierter Gesundheitssport ist erlaubt bei der Fettleber im Stadium II und III, chronisch-persistierender und chronisch-aggressiver Hepatitis sowie kompensierter Leberzirrhose. Kontraindiziert ist sportliche Betaetigung bei chronischen Lebererkrankungen mit akuten nekrotisierenden Schueben, Zustand nach Oesophagusvarizenblutung, Enzephalopathie, Aszites und Ikterus. Verf.-Referat