Abstract

Der Phaenomenbereich Sport ist sehr komplexer Art. Um so unverstaendlicher ist deshalb die Tatsache, dass die meisten Deutungen der Sporthandlungen immer nur einen kennzeichnenden Wesenszug hervorgehoben haben. Verf. stellt eine differenzierte analytische Betrachtung des Phaenomens Sportdar, indem die Ausfuehrungen in A. Guttmanns Vom Ritual zum Rekord kritisch hinterfragt werden. In einem Modell zur Deutung des Sports, das den Bedingungen der Vielfaeltigkeit und Interdisziplinaritaet genuegt, werden zunaechst definitorische Aussagen formuliert, um diese zum Aufbau eines terminologisch eindeutigen theoretischen Konstrukts zu benutzen. Danach zaehlen zu den konstitutiven Merkmalen des Sports Chancengleichheit, Spezialisierung und Rationalisierung, die eng mit der Quantiufizierung und Rekordorientierung zusammenhaengen. In den Thesen zur Determination der geschichlichen Entwicklung wird versucht die Quelle(n) des modernen Sports aufzuspueren. In diesem Zusammenhang zeigt Guttmann mythische Elemente des Sports auf und erklaert die Katharsistheorie (Sport als Ventil fuer Aggressionen) am Beispiel des Footballs. In einem Vergleich von Einstellungen zum Einzel- und Mannschaftssport werden Unterschiede im Sporttreiben von Amerikanern und Deutschen deutlich. Wargalla