Abstract

In dieser Festrede wird der Versuch unternommen, den entscheidenden Bezugspunkt von Carl Diems Lehre des Sports zu bestimmen und in seinen Konsequenzen vorzustellen. Es zeigt sich, dass Diem das Bildungsdenken des deutschen Humanismus, vor allem das Werk Goethes, auf den Sport hin auslegt und in dieser Deutung von Bildung die Fixpunkte findet, die er in freier Nutzung zu Begriffsstuecken seiner eigenen Lehre macht. Es erklaert sich Carl Diems Bestimmung des Sports als eines Spiels, das im Dienst der Selbstvollendung des Menschen steht. In fuenf Punkten wird diese Bestimmung in ihren Folgen fuer das Sporttreiben und die Einschaetzung des Sports entfaltet. In dem abschliessenden Teil wird an drei Kritikpunkten Diems Sinndeutung des Sports im Blick auf den Fortschritt der Sportwissenschaft, die Einschaetzung des professionellen Sports und den Zusammenhang von Sport und Politik erlaeutert und so sein Standort in der aktuellen Diskussion sichtbar gemacht. Verf.-Referat