Abstract

Die Versuche, Funktionen des Sports in der Gesellschaft zu benennen, fuehren vorwiegend dazu, die sozialen Integrationsleistungen des Sports zu betonen. Um ergaenzende Ergebnisse zu ermoeglichen, wird fuer die Einnahme einer modifizierten Perspektive im Analysevorgehen am Beispiel des Sportvereins plaediert, die die zu untersuchenden Funktionsgehalte von unten, d.h. vom Individuum aus ins Blickfeld rueckt. Als methodisches Instrumentarium wird das social network-Konzept vorgestellt, das die Verflochtenheit und das Eingebundensein der Individuen in gesellschaftliche Gesellungsgebilde thematisiert und versucht, determinierende Faktoren spezifischer Netzwerkstrukturen fuer das Handeln der Individuen zu identifizieren. Wird Sportvereinszugehoerigkeit als eine Komponente des sozialen Netzwerks neben anderen verstanden, ergibt sich eine veraenderte Akzentuierung der Mittelstrukturfunktion des Sportvereins zwischen familialer Privatsphaere und formal strukturierten, zweckrational aus gerichteten sozialen Gebilden. Es wird vermutet, dass durch vielfaeltige latente soziale Kontaktoptionen aufgrund von Vereinszugehoerigkeit ein Pool von Hilfsleistungs- und Problemloesungsmechanismen fuer die eingebundenen Individuen bestehen. Moegliche theoretische und methodische Implikationen werden skizziert. Verf.-Referat