Buergerliche Auffassungen zur Funktion des Sports und die Krise der Werte im Sport der BRD

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Riebel, Werner
Erschienen in:Theorie und Praxis der Körperkultur
Veröffentlicht:31 (1982), 4, S. 266-276, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0563-4458, 0323-7605
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198303018248
Quelle:BISp

Abstract

Nach Ansicht des Verf. befindet sich die buergerliche Ideologie seit Beginn der siebziger Jahre in einer gesellschaftlichen Orientierungskrise, deren Wesen im Widerspruch zwischen dem in allen Bereichen des geistigen Lebens erhobenen Anspruchs auf Existenzberechtigung der kapitalistischen Gesellschaft einerseits und den realen, durch die allgemeine Krise des Kapitalismus bestimmten oekonomischen und politischen Existenzbedingungen andererseits besteht. Dem Bemuehen, trotz dieses Widerspruchs systemkonformes Verhalten herauszubilden, schliessen sich u.a. auch buergerliche Sporttheoretiker an. Die buergerliche Sportauffassung, derzufolge der Einzelne im Sport seine individuellen Interessen und seine Unabhaengigkeit von gesellschaftlichen Zwaengen verwirklicht sieht, fuehrt zur Herausbildung eines Selbstbewusstseins, welches sich im Kern auf individuelle Solidaritaet reduziert. Diese individualistische Haltung foerdert irrationale Erwartungshaltungen und Denkweisen. Aus dieser Situation erwaechst die Kritik am realen Sozialismus, und es ergibt sich die Moeglichkeit, dass reaktionaere Traditionsauffassungen und Wertvorstellungen von den Massen aufgegriffen und vertreten werden. Schiffer