Abstract

In der sportbezogenen Aggressionsforschung wird immer haeufiger die Beruecksichtigung des sportartspezifischen Kontexts zur Bestimmung aggressiven Verhaltens als notwendig erachtet. Daraus ergibt sich die Aufgabe, fuer jede Sportart ein eigenes System zur Beurteilung von Handlungen hinsichtlich ihres aggressiven Gehalts zu entwickeln. Fuer den Bereich des Fussballspiels wird ein Verfahren vorgestellt, das mit der Methode der systematischen Verhaltensbeobachtung koerperliche Fouls erfasst und in aggressive und nichtaggressive Handlungen klassifiziert. In einer ersten Anwendung des Verfahrens wurde in neun Heimspielen einer Bundesligamannschaft Fouls gezaehlt und der Einfluss von Foul-Sanktionierung, Spielstand, Spielbedeutung und Spielerleistung auf die Foulhaeufigkeit untersucht. Die theoretische Grundlage zur Erklaerung aggressiven Verhaltens liefert der verhaltenswissenschaftliche Ansatz nach SCHMIDT-MUMMENDEY. Verf.-Referat