Die Bedeutung einer aktionsfreien Phase im Elektromyogramm vor schneller Willkürbewegung beim Menschen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kawahats, K.; Kurek, B.; Hollmann, W.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:30 (1979), 9, S. 271-277, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198001010087
Quelle:BISp

Abstract

Die Bedeutung eines aktionsfreien Intervalls, das im EMG bei Willkuerbewegungen vor dem Einsetzen der eigentlichen Aktionspotentiale beobachtet wird, ist noch nicht hinreichend geklaert. Zur weiteren Analyse wurden elektromyographische Beobachtungen bei 2 fuer die Streckung aus einer leicht gekauerten Koerperhaltung heraus entscheidenden Muskelgruppen, dem M. vastus lateralis und dem M.gluteus medius, durchgefuehrt. Wir konnten keine Abhaengigkeit der Frequenz des Auftretens dieses EMG-Phaenomens von folgenden Groessen beobachten: Aktionsform, Geschwindigkeit der Bewegung, Beschleunigung zu Beginn der Bewegung und Intervall zwischen dem Einsetzen der EMG-Entladungen und Beginn der Bewegung. Bei Untersuchungen im Bereich von Muskeln, die von Hirnnerven innerviert wurden, konnte das Auftreten dieses Phaenomens nicht beobachtet werden. Dagegen wurde festgestellt, dass ein gemeinschaftliches Auftreten dieses Phaenomens an beiden untersuchten Muskelgruppen waehrendeiner Streckung um so haeufiger war, je kuerzer das Intervall zwischen der elektrischen Entladung und der mechanischen Kontraktion ausfiel. Das aktionsfreie Intervall kann als Ausdruck eines hemmenden Reflexes vor Willkuerbewegungen aufgefasst werden, ein Reflex, der einer moeglichst raschen Kontraktion bei Willkuerinnervation den Weg bahnen soll. Dieser Reflex scheint auf den Bewegungsapparat beschraenkt. Verf.-Referat